Kopfverletzungen & Gehirnerschütterung

Kopfverletzungen, insbesondere Gehirnerschütterungen (engl. Concussion), stellen sowohl im Profisport als auch im Breitensport eine ernstzunehmende und häufig unterschätzte Gefahr dar. Die Folgen solcher Verletzungen können nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben. Daher ist die Früherkennung und damit die Akutversorgung von Kopfverletzungen von entscheidender Bedeutung.

Begriffsbestimmung und Relevanz

In der wissenschaftlichen Literatur gibt es bis heute keine einheitliche Definition für eine Concussion. Einigkeit besteht jedoch über den Entstehungsmechanismus. Eine Concussion kann durch einen direkten Schlag auf den Kopf, das Gesicht, den Hals oder durch eine weitergeleitete Krafteinwirkung auf den Kopf entstehen. Auch ein Schleudertrauma, wie zum Beispiel bei einem Auffahrunfall oder einem heftigen Kontakt mit einem Gegenspieler, kann zu einer Concussion führen. Die Geschwindigkeit, mit der sich der Kopf bewegt, spielt bei der Einschätzung des Verletzungsrisikos eine entscheidende Rolle.

Trotz ihrer hohen medizinischen Relevanz bleiben viele Concussions jedoch unerkannt oder werden als »nicht so schlimm« abgetan. Die Ursachen hierfür sind vielseitig und liegen sowohl auf Seiten des medizinischen Fachpersonals, der Trainer, der Eltern als auch bei den einzelnen Betroffenen selbst. Mangelndes Wissen und Fehlinterpretationen von Symptomen führen dazu, dass eine Concussion gar nicht oder erst bei anhaltenden Symptomen als mögliche Ursache erkannt wird.

Symptome

Die Symptome einer Concussion sind vielfältig und können sowohl physische als auch psychische Aspekte umfassen. In der Akutphase können folgende Symptome, die sogenannten Red Flags, auftreten, die eine sofortige notfallmedizinische Versorgung und den Transport in ein Krankenhaus erfordern:

  • Beeinträchtigung oder Verlust des Bewusstseins, des Gedächtnisses und der Orientierung

  • Krampfanfälle, wiederholtes Erbrechen, Pupillenasymmetrie und andere neurologische Symptome

  • Sofort einsetzende starke oder rasch zunehmende Kopfschmerzen oder neurologische Ausfälle, z. B. Herabhängen einer Gesichtshälfte

  • Anzeichen oder Symptome einer Schädelfraktur (z. B. Kopfdeformität)

  • Fraktur, Dysfunktion oder Pathologie der Halswirbelsäule (z.B. Anzeichen einer Rückenmarksverletzung)

Liegen keine Anzeichen für einen medizinischen Notfall vor, ist dennoch eine eingehende Untersuchung der Anzeichen und Symptome der betroffenen Person erforderlich. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über mögliche Anzeichen und Symptome, die als Folge einer akuten Gehirnerschütterung auftreten können und die bei inadäquater Behandlung Tage, Wochen oder sogar Monate und Jahre andauern können:

Ausschließlich zum Zweck der besseren Lesbarkeit wurde auf eine genderspezifische Schreibweise sowie auf eine Mehrfachnennung verzichtet. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind daher geschlechtsneutral zu verstehen.

Dieser Beitrag dient ausschließlich Informationszwecken und ersetzt in keiner Weise eine medizinische Diagnose oder professionelle Beratung.